Das Lebenskarussel

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Die Jugend ist wahrlich eine schöne Zeit,
bei starken Burschen und hübscher Maid.
Doch das eigentliche Lebenskarussel
dreht sich beständig und sehr schnell.

20, 30, 40 Jahre,
langsam entschwinden unsere Haare,
Hüfte, Knie und Schulter schmerzen,
beim Lesen reicht kein Licht der Kerzen.

Bei manchem Essen muss man fasten,
bei Sex und Liebe öfter rasten.
Reha, Kur und Urlaubsreisen
das neue Alter bald beweisen.

Hohe Berge mit Liebespärchen,
für ältere Leute sind das Märchen.
Und selbst echte Traumschifffahrten
uns vor Krankheit nicht bewahrten.

Und der lange Spinalkanal
wird ab und zu zur Höllen Qual.
Der Doktor ein Rezept ausschreibt,
das mich zum Physioaktiv treibt.

Schlingentisch heißt das Gestell,
auf der Liege lieg ich schnell,
Habe ich mich halb entblößt,
wird der Schlingentisch gelöst.

Und schon werd ich hoch gehievt,
manche schafft das wie gewieft.
Und wenn die Trainerin noch so viel reibt ,
der wahre Schmerz im Nerv, der bleibt.

An wenigen Stellen ich dann hänge,
verteilt über des Körpers Länge.
Ich werde gezogen nur ein kleines Stück,
schwenke die Hüften hin und zurück,

muss auf der Stelle treten wie die Katze,
und zieh dabei vor Übermut ne Fratze.
Ich singe laut im Überschwang,
und hoffe, die Wirkungsdauer ist lang.

27.01.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Das Lebenskarussel

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27.01.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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