Das Gewitter

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Tagelang war große Hitze,
fast 40 Grad waren die Spitze.
Manch Regner spuckte Tag und Nacht
für eine schöne Rasenpracht.
Der Wasserbohrlochspiegel sank
und mancher Pumpenmotor stank.

Es wurde Zeit für neuen Regen,
Petrus sollte sich bewegen.
Und heute ließ das Radio preisen,
neuer Regen sei auf Reisen.
Übten wir keine Geduld,
wären wir halt selber schuld.

Am Abend wehte etwas Wind,
für den Drachen und das Kind.
Uns verging das stete schwitzen
und wir blieben draußen sitzen.
Sonnenschirm und Schattenbogen
wurden jedoch eingezogen.

Der Himmel der sonst blau und leer,
wurde ein graues Wolkenmeer.
Wir lachten eben über einen Witz,
da sahen wir den ersten Blitz.
Wie ein langer dünner Faden
ging in unserm See er baden.

Dann war eine Stunde Ruhe,
es wartete die Schlafens-Truhe.
Plötzlich gab es einen Knall,
als wäre jetzt ein Überfall.
Die Blitze zuckten waagerecht,
hin und her, das war nicht schlecht.

Aber dann mit einem Ruck
blieb im Hals der letzte Schluck,
der Blitz, er sei verflucht,
hatte die Dorflinde besucht,
hatte sie mittig getroffen,
sodass jetzt ihre Seele offen.

Die Sirene rief die Feuerwehr,
doch das Spritzenhaus war leer.
Der berühmte „Rote Hahn“
hatte heute freie Bahn.
Die Feuerwehr, die freiwillig,
trank beim Partner, äußerst billig.

Letzten Endes kam der Fritz
mit nem Eimer wie der Blitz,
löschte die brennende Seele
und bekam was für die Kehle.
Das Gewitter zog nun weiter
und morgen wird es wieder heiter.

08.08.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Das Gewitter

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08.08.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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