Asyl-gestern, heute, morgen

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Als Deutschland braun war, weit und breit,
und Lager drohten jederzeit,
da mussten viele ihre Reichsmärker zählen
und eine neue Heimat wählen.
Angekommen am meist Schweizer Ziel
riefen sie einfach nur: „Asyl“.

Heute ist Deutschland demokratisch
und andere Staaten sind fanatisch.
Mit Waffen, die noch für D-Mark gekauft,
wird jetzt dort gestritten und gerauft.
Vielen ist das grenzüberschreitend zu viel,
drum rufen sie einfach nur: „Asyl“.

Morgen werde ich auf der Leiter stehen,
bei Resi in das Fenster sehen.
Dabei werde ich Blumen tragen,
die mehr als 50 Euro sagen.
Droht sie mir mit dem Besenstiel,
werde ich einfach rufen: „Asyl“.

25.09.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Asyl-gestern, heute, morgen

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25.09.2015
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