An der Haustür fängt es an

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Wenn ich in den Urlaub fahre,
dort mit Fotos ich nicht spare.
Ich laufe und seh mir Häuser an,
doch meist kommt nur die Haustür dran.

Bei Türen der vielen Betonbauten
sich die Architekten nicht trauten.
Alufarbenes Blech, Metall und Glas,
ist das schön, wie lang hält das?

Wenn die Tür ins Schloss mal knallt,
es durch Beton und Eisen schallt.
Holz ist warm, wirkt angenehm,
und verarbeitet sich bequem.

Dicke Bretter, Nut und Feder,
schmale Leisten kennt ein jeder.
Schwierig ist‘s mit den Scharnieren,
die im Winter gern einfrieren.

Wer ängstlich an der Türe zittert,
hat dort ein Fenster, das vergittert.
Im Haus mit dem roten Licht
hört man daraus: „Heute nicht!“

Früher hatte noch manche Tür
einen Schlitz für jedes Postpapier.
Eigentlich für alle Häuser gilt
die Hausnummer und Namensschild.

Wenn man mit der Farbe geizt
und das Holz nur wenig beizt,
sage ich euch erfahrungsgemäß offen
braucht man garnicht lang zu hoffen.

Dann könnt ihr nur noch jaulen,
denn das Holz fängt an zu faulen.
Deshalb spart mit Farbe nicht,
sie ist schön, macht Fugen dicht.

Wichtig für die Haustür ist,
dass ihr Schlüssel mehrfach ist.
Man verschenkt so manchen Kuss,
wenn Schwiegermutter öffnen muss.

09.11.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: An der Haustür fängt es an

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09.11.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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