Abschied und Neubeginn

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Seid ihr nüchtern, angeheitert oder voll,
Silvester zählt man 3-2-1-0.
Glocken läuten mit lieblichem Schall,
übertönt von vielfachem Knall.
Bunte Blitze aus Raketen zucken,
Fontänen Licht und Asche spucken.
Hülsen, Stäbe, Plaste, Metall,
unnütze Teile liegen überall.

Hölzer, Feuerzeuge, Zigaretten,
der Schmutz folgt oft bis in die Betten.
Konfettis unsere Haare necken,
Papierschlangen im Ausschnitt stecken.
Glückskekse spenden weise Sprüche,
Geschirr verstopft die gute Küche.
Zwei Frauen küssen einen Mann,
vier Hände liegen dabei an.

Keinen Blick man der Bowle schenkt,
weil sich ein Jägermeister drin ertränkt.
Auf der Bodentreppe sitzt nun längst
unter der Decke ein Gespenst.
Es zeigt nur Arme, keine Beine
und es stöhnt oft ganz gemeine.
Drei Hunde hetzen sehr erschreckt,
Nachbars Katz hat sich versteckt.
Überall hört man es cracken,
wer nicht trinkt, lässt es sich schmecken.
Im alten Jahr wird zugeschlagen,
um das neue enthaltsam zu ertragen.
Dem Doktor langte die Waage nicht mehr,
die Ehefrau meinte: “Du bist zu schwer!“
Neue Vorsätze werden beschworen,
die jedoch beim Frühstück sind verloren.

31.12.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Abschied und Neubeginn

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30.12.2014
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