Der Geschmack von Melancholie
Ein Gedicht von
Vincent Pollmann
Ich Laufe durch den Regen
Hier, im nirgendwo im irgendwo
Andere unter's Dache streben.
In meiner Hand ein coffee to go.
Laut dröhnt mir ein Song ins Ohr
über's Träumen
Und solchen, die man verlor,
nicht aufzugeben,
begleitet vom leisen Chor
Ich sehe zum Himmel
Alles scheint nur grau
Ein Grinsen auf den Lippen
Seh ich doch nur das blau
Regen sammelt sich
Auf'm Deckel in kleine Seen,
abperlend von der Plastikschicht
Will ich den Trunk nicht verschmäh'n.
Vorsichtig nipp' ich am Polyethylen.
Kaffee und Wasser vermischt.
Ein Geschmack weder Süß noch bitter.
Die Wärme gemächlich verlischt.
Weicht der Freiheit Kuss,
versteckt im kühlen Guss.
Schmecke warm, kühl, bitter und süß wie nie.
So ist wohl der Geschmack von Melancholie.