Wahnsinn des Herzens
Ein Gedicht von
Udo Steinke
Oh, du Götze meines Herzens,
du denkst und verhandelst für mich.
Du, der Verursacher des Schmerzens,
existent als ein tiefer Stich.
Ein Stich, ein Dorn auch im Verstand.
Du regierst mich mit Haut und Haar.
Du hast mich fest in deiner Hand
und ich find's auch noch wunderbar.
Du tauchst so aus der Tiefe auf,
verdrängst das and're um mich herum,
steigst strebsam in mein Hirn hinauf,
berauschend wie eine Flasche Rum.
Dein Blick - eine Erinnerung.
Dein Lächeln zerreißt die Vernunft.
Mein Frohmut - eine Niederung,
der in dem Liebesdrang versumpft.
Stau im Herz, bis mein Kopf schreit: "frei!"
Schüttelt die Gedanken weit ab.
Alles, so scheint es, ist vorbei.
Alles fließt in ein Loch hinab.
Ruhe, Besinnung und Leere!
Die Rast, bevor es weitergeht.
Die wabernde Atmosphäre.
Die Zeit der Stunde still sie steht.
Dieser Wahnsinn beginnt erneut,
wenn ich sie von fern erblicke.
Irgendwie bin ich tief erfreut
und gleichzeitig ich ersticke.
Ihr Anblick nimmt mir den Atem.
Es stockt von erneut mein Leben.
Wunschtraum und Hohn sind Paten,
die mir nur den Wahnsinn geben.