Die rechte Sorge

Ein Gedicht von Udo Steinke
Ein Schrei, ein Klagen
und niemand sieht hin,
wie sie ihn schlagen,
wie blutet sein Kinn.

Das Stöhnen wird leiser,
das Grauen weiter steigt,
sein Japsen klingt heißer,
die Kraft zu Ende neigt.

Doch dessen ganz ungeniert,
schlagen Kahlköpfe wieder,
ihr Opfer wird massakriert,
schlagen ihn einfach nieder.

Ihre Parolen sind schon alt,
waren doch schon fast vergessen,
genau wie solch eine Gewalt,
so grausam, so unermessen.

Schatten eines altneuen Emblems.
Das Gestampfe von Knobelstiefeln.
Missachtung der Wahrheit des Problems.
Ihre Überzeugungen miefeln.

Gestern der Antisemitismus,
heute die Ausländerfeindlichkeit,
verschmelzen zu neuem Rassismus,
gegen die moderne Menschlichkeit.

Ihre Hände nach oben weisen.
Ihr Verhalten ist robotisiert.
Auf alle Gesetze sie scheißen.
Wehe dem, der bagatellisiert.

Die Angst vor ihnen in mir wohnt,
auch vor denen, die nichts seh’n.
Zustimmung auf Gleichmut thront,
bei denen die Vorübergeh’n.

Informationen zum Gedicht: Die rechte Sorge

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30.10.2012
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