Die Jahreszeiten
Ein Gedicht von
Udo Steinke
Weiß liegt die Decke über dem Land,
zu Haus man sich vorm Kamine wärmt.
Tiere haben einen schweren Stand.
Vögel haben das Singen verlernt.
Die Menschen leben so vor sich hin,
selten sprüht man Lebensfreude aus.
Jeder wartend auf den Neubeginn,
sich warm verkriechend in seinem Haus.
Der Körper nur noch selten lodert
und auch die Gedanken sind sehr fern.
Die Kälte es von allen fordert.
Niemand hat die Winterzeit so gern.
Plötzlich in der Wärme alles taut,
die Sonnenstrahlen jeden kitzeln.
Der Alltag wird wieder wohlig laut
und die Menschen unter sich witzeln.
Die Bäume sprießen, die Menschen auch.
Alle Körpersäfte fließen wild,
uns umweht alle ein warmer Hauch,
der unser Grundbedürfnis stillt.
Froh getanzt wird in der Blütenpracht.
Musik und Feste allüberall.
Jeder in der regionalen Tracht,
feiert man heiter den Winterfall.
Die Sonne steigt weiter im Zenit.
Das Grün der Natur wird voll und satt,
die Vögel zwitschern ihren Frühlingshit,
auch viel Betriebsamkeit in der Stadt.
Sommerkleidung wird angezogen.
Unsere Lebenslust sie steigt.
Das Innere ist ausgewogen.
Jeder um Erhohlung nun reigt.
Abende werden länger und warm.
Die Gartenpartys stellen sich ein.
Jeder entwickelt sich seinen Charme.
Herzlich gelacht wird bei Groß und Klein.
Dann erfreut man sich, nicht lange sehr,
an diese Farbenpracht der Natur.
Doch den Frohsinn hat recht keiner mehr.
Ein jeder wirkt so, als sei er stur.
Die Lebenslust tut nun ermüden.
Die Aktivitäten, sie sinken.
Viele Vögel ziehen nach Süden
und die Kinder zu ihnen winken.
Regen und Dunst den Tag bestimmen.
Das Laub wird gerecht im kühlen Nass.
Wasser fließt durch die Abflussrinnen,
gesammelt in einem großen Fass.
Man braucht es ja für das nächste Jahr.
Dies ist eine deutliche Tendenz:
Die Hoffnung der ganzen Menschenschar;
denn sie warten auf den nächsten Lenz.