Mutter Maria

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Grad entbunden von den Schmerzen,
durfte sie ihr Söhnlein herzen,
und sie forscht mit Mutterpflicht
in dem winz´gen Kindgesicht:
Was wird ihm das Leben bringen?
Sie allein hört Englein singen.
sonst bloß Stille um sie her,
man hört nicht mal die Schafe mehr.
Über´m Feld von Bethlehem,
sieh, da leuchtet nur ein Schem.
Der Name wird das Kind geleiten
bis in ferne, ferne Zeiten,
von denen heut noch niemand ahnt,
wie sein Weg sich dorthin bahnt.
Marie allein wird mit ihm gehen,
auch unter seinem Kreuze stehen,
und jedes Jahr in ferner Zeit.
erklärt sie sich dazu bereit,
und als Mutter sagt sie still:
Es soll sein, wie G´tt es will!

Und schon kommen ein´ge Wenige,
darunter Hirt und Könige,
auch Schaf und Esel sind dabei…
Klein Jesus tat den ersten Schrei.

Und so ist´s wirklich dann geschehn.
Maria hat`s voraus gesehn.
was uns heut als Rückschau gilt,
bot damals sich als Zukunftsbild.
Und jedes Jahr, ist Weihnacht da,
beginnt sein Weg nach Golgatha.
Die Mutter weiß von dem Beginnen,
drob heut schon ihre Tränen rinnen.
Es stirbt der Sohn, ganz vorgeschrieben…
S i e konnte nichts, als Jesus lieben.



24.Dezember (Heiligabend) 2015
(C) tbz

Informationen zum Gedicht: Mutter Maria

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24.12.2015
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