Des einen Freud - des andern Leid

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
- Eine Persiflage -

In einem teuren Kaffeegarten
saß Lady Mary, um zu warten
auf die Zeit, sprich - einen Mann,
den sie endlich heimführ´n kann.
Sie hält ein Tässchen mit Kaffee,
auf dass man ihre Grazie säh.
Heranprescht Räuber Orbasan
Und sieht die „Bella Rosa“ an.
Ein Sprung, ein Griff, Schoßhündchen bellt,
am Boden das Geschirr zerschellt…
Die Dame bebt und hofft, es küsste
sie nun dieser Scheich der Wüste.

Sie hört mit Schrecken, was er spricht:
„Euch, edle Dam´begehr ich nicht.
Ich wollt nur um das Tässchen werben,
und da es nunmehr liegt in Scherben,
reit ich betrübt nach Haus zurück,
verloren ging mir großes Glück,
denn nur dieser Tasse Wahl
hätte vollendet Sammlungszahl
meiner Serie Rosenthal.“

In seinem Aug ein Tränlein blinkt.
Die Miss entseelt zum Tässchen sinkt…










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Informationen zum Gedicht: Des einen Freud - des andern Leid

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12.02.2013
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