Des Dichters Spaziergang
Man sah den Dichter voll Gedanken
auf dem Weg, wo Blumen ranken.
Er dachte her und dachte hin;
sich dran zu freuen, stand sein Sinn.
Er erhoffte Segen von hoch oben,
um soviel Schönheit auch zu loben.
Wie hätte er sich denn gedacht,
dass über ihm schon Unheil wacht?
Ach, ein Zeck der üblen Sorte
sucht sich Eingang in die Pforte
der dünnen zarten Dichterhaut,
nachdem er lange sie beschaut.
Es steckte,dieser tumbe Tropf
in Dichters Geist den leeren Kopf,
erhoffend - fälschlich, wie man sieht -
den Geistestausch, den Volltransit.
Er sog und sog wie an´nem Schlauch
und füllte sich den leeren Bauch,
bis zuletzt auch Kopf anschwoll.
Nun fühlt er sich gedankenvoll,
und in einer Art von Glückeszucken
fängt er den Dichter an zu jucken.
Doch dieser trägt, man könnte wetten
in der Taschetief Pincetten,
weil das der erste Zeck nicht ist,
an dem er seine Kraft ermisst.
Er zieht verschwoll´nen Laps ans Licht,
dieweil dem das Genick es bricht.
Nun dringt die blanke spitze Spitze
bis zu der Zecke wenig Grütze,
damit er weiterwandern kann,
hier als beglückter Dichtersmann.
Und der Gedanke fällt ihm ein:
Selbst so ein Zeck sollt klüger sein,
denn ohne Kopf ist man verloren,
das ist genau - wie nie geboren!