Blätterrauschen
Durch eines Buches Blätterrauschen
kann ich den weiten Weg erlauschen,
den einstens mal durch Zeit und Raum
tief im Wald träumt´ Vater Baum,
als zu Blättlein, die gebrochen,
er voll Liebe hat gesprochen.
Ich werd mich niemals von euch trennen,
selbst wenn wir uns nicht erkennen.
Mit viel Äxten und mit Sägen
kam der Mensch, ihn umzulegen,
machte aus ihm, alle Wetter,
erst mal einen Haufen Bretter.
Eines Tages war´n die morsch,
doch des Menschen Sinn blieb forsch,
und es wurd zum ständ´gen Drang:
im Ende sucht er Neuanfang.
So - nach ein´gen Minitesten -
schuf er Neues sich aus Resten.
Ein Teil Holz wurd so Papier,
das ich heute, jetzt und hier
goldbeschriftet und gebunden
habe als „das Buch“ gefunden,
unter dem das Brett leis stöhnt,
weil´s die Schwere nicht gewöhnt.
„Blättlein“, spricht es,“bitte sehr,
einstens hingt ihr nicht so schwer:.
Wie kommt es, habt ihr mich vergessen?
Ihr habt mal fest auf mir gesessen.“
Blättlein, raschle, - du beweist es.
Schwer wiegt ja die Kraft des Geistes.
Hör, durch leises Blätterrauschen
kann man auch Gedanken tauschen.
Und ich frag mich wie im Traum:
bist du Buch nun - oder Baum?
Egal! Es strömen Lebenssäfte
in mich ein und spenden Kräfte.
Jedes Blatt lass Geist erkennen,
soll sich namentlich benennen.
Der einz´ge Halt für Wirtschaftsvettern
bleibt
(dem (Baum?
dem Buch?)
sein Teil an vielen Blättern.
(13.1.2014)