Die wahre einzig wahre Existenz
Ein Gedicht von
Thomas Lünse
Die wahre einzig wahre Existenz
Die Wasserwolken eines Wasserfalls sprachen einst zu dem Wasserfall.
Ich bin das wahre Sein dieses Seins.
Ohne mich, die Gischt, die Wasserwolke, würde niemand dich kennen und erkennen.
Würde niemand Notiz von dir nehmen.
Du bist ohne mich ein Nichts
Ich bin die einzig wahre Existenz.
Worauf der Wasserfall antwortete.
Ohne mich, ohne mein Wasser, welches in diese scheinbar unendliche Tiefe stürzt, würdest du gar nicht existieren.
Niemand würde jemals von dir hören oder gar dich sehen.
Ich bin die wahre Existenz welche hier ist und dich erschaffen hat.
Die Erde welche diesen Zwist hörte blieb nicht ohne Worte
Darauf sprach die Erde
Ohne meine Bewegung, ohne meine ständigen Verschiebungen, ohne mein Lebenssein würde niemand von euch existieren.
Ohne mich wäre dieses Wasser nur ein gemächlich dahinfließendes Rinnsal.
Ich habe diesen Wasserfall erschaffen.
Ich habe die Begleiterscheinung der Wasserwolken erschaffen.
Ich bin die Erde
Ich bin die einzig wahre Existenz.
Darauf kam eine Stimme von irgendwoher welche sprach
All dieses sein im Sein,
all dieses an lebendiger Bewegung,
all dieses an Leben ist entstanden um der Seelen Sein ein Paradiese der Freude und Besinnung zu sein.
Des Lehrens und des Lernens.
In der Leichtigkeit dieses Seins in dem ihrem jeweiligen individuellem Seins.
Und der, der ich bin, welcher all dieses erschuf um allen die Liebe in diesem Sein nahezubringen, behaupte nicht von mir die einzig wahre Existenz zu sein.
Und ihr maßt euch in eurem egoistischem Zwist und Streitigkeit an die einzig wahre Existenz zu sein.
Ist das Recht?
Ist das gut?
Darauf sprachen die Wasserwolke, das Wasser des Wasserfalls und die Erde gemeinsam
Erkenntnis ist die Frucht deiner Worte Lenden
Oh Gott, wie blind waren wir.