Weihnachtslyrik

Ein Gedicht von Sepp Höltschl
Ein kalter Wind weht um das Haus,
und Frost klebt an den Scheiben,
freiwillig geht niemand raus,
im Warmen will man bleiben.

Es knistert leis das Holz der Fichte,
Mutter hat uns Tee gemacht
und Oma liest eine Geschichte,
romantische Dezembernacht.

Es bellt der Hund, es knarrt die Stiege,
die Tür fliegt auf, er steht im Raum,
schockiert ist selbst die Stubenfliege,
Vater bringt den Weihnachtsbaum.

Er hält sich mühsam auf den Beinen,
eingehüllt in Brandweinduft,
die Mutter schimpft, die Kinder weinen,
und ganz verdreckt ist seine Kluft.

Zu Boden fällt die kleine Tanne,
ein halber Meter – welche Schand’,
und nach dem Schlag der Bratenpfanne,
fällt ebenso der Lieferant.

So mahnen nun zur Nüchternheit,
des Vaters müde Glieder,
in friedlicher Besinnlichkeit,
wie alle Jahre wieder.

Informationen zum Gedicht: Weihnachtslyrik

642 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
02.11.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige