Politiker
Ein Gedicht von
Sepp Höltschl
Schlau daherreden tut jeder,
der gewählten Volksvertreter,
doch Volkes Meinung und Gewissen,
müssen wir schon lang vermissen.
In der Talkshow sieht man sie,
wegen der Publicity,
dort erklärt man salbungsvoll,
was das Volk so denken soll.
Tut man sie nicht unterbrechen,
dann hört man tausend Wahlversprechen,
und er beschreibt ganz lang und breit
des Wahlkampfgegners Dämlichkeit.
Auf jede Frage weicht er aus,
in leeren Monologen,
und wenn ein andrer unterbricht,
dann wird er gleich erzogen.
Dabei sind sie alle gleich,
nur wollen sie`s nicht hören,
im Plenarsaal sitzt man weich,
da kann das Volk nicht stören.
Der Schuldenberg für sie nicht zählt,
sie denken nicht an morgen,
dann sind sie lange abgewählt
und leben ohne Sorgen.
Ob sie christlich, ob sozial,
wie nett sind doch die Namen,
Arschkriecher war`n sie alle mal,
bis sie nach oben kamen.
Zur Urne geht das Volk getreu
und segnet dieses Treiben,
auf das sich diese Heuchler neu,
Diäten einverleiben.