Der HerrKönig (monarchistisch)
Ein Gedicht von
Sepp Höltschl
Wer fährt noch über die Lande so spät,
es ist der Herr König, genannt Majestät.
Am Straßenrand stehen die Untertanen,
und schwenken ganz eifrig mit kleinen Fahnen.
Der König, fährt schnell mal in seinen Palast,
in dem er gewöhnlich die Steuern verprasst,
man sagt uns, er täte dort eifrig regieren,
aber eigentlich tut er nur privatisieren.
Der König, der manchmal mit huldvollem Blick,
von seinem Balkon auf das Volk runter nickt,
der setzt, wenn er will, sich die Krone auf’s Haupt,
denn er is’ ja König, ihm ist das erlaubt.
Manchmal kommt’s vor das der König laut spricht:
„Mein Volk, stehe auf, und kämpfe für mich!“
Weil die meißten Völker, die machen das nämlich,
denn – ehrlich gestanden – Völker sind dämlich.