Im Büro

Ein Gedicht von Seb
Jeden Tag höre ich eine Menge
Ich versuche es zu verdrängen
Maschinen rattern jede Stunde
Sie qualmen wie mein Kopf jede Sekunde

Kollegen reden aufeinander ein
Ohne jemals ehrlich zu sein
Sie machen sich falsche Komplimente
Sind keine Freunde, nur Fremde

Hunderte Finger tippen auf dem Gerät
Bis an ansonsten nichts mehr versteht
Hör Schritte auf dem Flur
Meine Arbeit wird zu Tortur

Ich kann kaum noch hören und nichts mehr erreichen
Es wird sich durch mein Ohr in mein Kopf schleichen
Es ist mehr als nur Angst vor dem Sturz von der Karriereleiter
Es ist als wäre ich im Krieg ein Gefreiter

Abgestellte Tassen lassen mich ein Bombeneinschlag miterleben
Runterfallen Stifte explodieren wie eine Granate
Meine Kollegen schießen mit ihren Wörtern wie Fregatten
Anfangs wollte ich nie aufhören, jetzt kann mir die Arbeit nichts mehr geben

Es trippelt leise zu mir und schreit mich an
Solange bis ich nicht mehr weiter machen kann
Wenn ich gehe hört das Geräusch nicht auf
Meine Umwelt ist betäubt, ich höre als sähe ich nur Rauch

Ich fang an hinfort zu laufen, hinfort zu rennen
Wünschte ich könnte Geräusche wie Holz verbrennen
Letztendlich war ich es selber der Feuer fing
Und dadurch ungesichert an einem Abgrund hing

Hat ich mich hochgezogen hätte es nie geendet
Also hab ich losgelassen und den Albtraum beendet
Habe gekündigt und habe mir einen neuen Job gesucht
Und wurde nie wieder von den schreienden Flammen heimgesucht

Informationen zum Gedicht: Im Büro

Seb
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24.01.2018
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