Für das größere Gut

Ein Gedicht von Seb
Der Mond und die Sterne begrüßen sie heute Nacht
Es ist friedlich, sanft und still, sie spürt hinter den Stäben Macht
Sie kann sich nich befreien und sie will es auch nicht
Es ist so vorherbestimmt, es ist ihre Pflicht

Immer nur ein flüchtiger Gedanke in ihrem Hinterkopf
Ihr Körper bleich, die Haare im rituellen Zopf
Mit Kreide wurde ihre einst reine Form bemalt
Sie muss für die Sünden ihres Volkes bezahlen

Weiße Wolken, singende Vögel über ihr im weiten Himmel
Doch in ihrem Gefängnis bildet sich schon der Schimmel
Sie haben gesagt: “Hab keine Angst kleines Kind“
Aber das Schicksal schlachtet sie wie ein Rind

Gestern morgen lebte sie ihr Leben und folgte ihrem Herz
Doch jetzt sind die Beine Taub und der Kopf erfüllt mit Schmerz
Sie lebte fromm und frei von Schuld
Der Zufall doch zwingt sie zum begleichen der Blutschuld

Gefangen zur Schau gestellt
Sie wartet vergeblich auf ihren Held
Sie sieht Freunde und Familie die Messer wetzten
Sie betet noch einige Minuten, es sind ihre letzten

Jede Minute ist erfüllt von Qual
Das restliche ist nur noch Folter
Aber sie hat keine Wahl
Und hört das bekannte gepolter

Nicht die Erste und sicher nicht die Letzte
Ihr Leben hält das Gleichgewicht
Nicht als ob sie es nie schätzte
Ihr Volk hat gesündigt, darum muss sie vor das göttliche Gericht
Es ist ihre Pflicht
Und sie spürt den ersten Stich
Und den zweiten Stich
Und nach dem nächsten Stich
Erlischt ihr Lebenslicht

Informationen zum Gedicht: Für das größere Gut

Seb
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17.01.2018
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