Krank ?
Ein Gedicht von
Sarah Crecelius
Krank, behindert, sonderbar und verwirrend,
Empathie los, und sich in der Wahrnehmung irrend...
all diese Vorurteile sind wir ausgeliefert.
Aus der Gesellschaft sind wir ausgegliedert.
Nur, weil wir anders sind, als andere Menschen auf dieser Welt...
ist es die Gesellschaft, die uns Sachen vorhält,
für die wir nichts können. So sind wir nun mal geboren.
Und haben uns geschworen,
aus diesem Leben das Beste zu machen,
mit all den guten und schlechten Sachen.
Klug sind wir, freundlich und hilfsbereit,
unser Spektrum ist vielseitig und breit.
Asperger, Kanner, Atypisch, all diese Begriffe sind zusammengefasst
zu einem Wort, das ich schon immer habe gehasst.
Autismus Spektrums Störung, was für ein Mist,
das einfach nur Autismus, eine andere Seinsweise ist!
Von wegen eine Störung! Das denken die wenigsten Autisten, dass das stören kann.
Wir sind auch nicht der Rain Man,
wir sind nicht die Kranken,
wir haben nur von den Nicht-Autisten bekommen diese Schranken.
Wir sind auch nicht verbittert, nach dem was ihr uns bescheinigt,
wir wurden aber auch nicht von euch gesteinigt,
nein, nur mit Vorurteilen wurden wir erzogen,
von den Medien wurden wir hinsichtlich Autismus belogen.
Wir Autisten sind keine Kranken, keine Genies, kein Rain Man,
auch ich als Autist nicht alles kann.
Nicht Autisten und Autisten sind doch gleich im Grunde,
so kann man auch zusammenhalten in einem Bunde.
Gegen Vorurteile und Diskriminierung an beiden Seiten.
Lasset uns nicht das Leben vergeuden mit Streiten,
lasst uns einfach so leben wie wir nun mal auch sind.
Im Grunde sind wir alle auch irgendwie blind.
Denn, das Auge, das Gehirn sehen nur die unwichtigen Sachen,
lasst das Sehen lieber vom Herzen machen.
Mit dem Herzen sehen,
nur so kann man auch als Autist und umgekehrt alle Menschen irgendwie verstehen.
-Sarah Crecelius, 12.11.2018