Morgengrauen

Ein Gedicht von Sabine Müller
Heute morgen hab ich sie gesehen,
zum Bus wollte ich gerade gehen,
in alle Glieder fuhr mir der Schrecken,
ich konnte mich noch schnell genug verstecken.

Ich war ganz allein und sie waren zu dritt,
und ich litt,
Angst, daß sie mich doch noch sehen,
ich wußte, dann wäre es um mich geschehen.

So stand ich ganz still, und hörte sie reden,
ich fing an zu beten,
daß sie mich nicht entdecken,
hinter den Hecken.

Da sah ich aus der Ferne schon nahen, den Bus,
und ich wußte, ich muß,
mich jetzt beeilen,
konnte nicht länger in meinem Versteck verweilen.

Mit der Angst im Nacken,
daß sie mich doch noch packen,
gab ich meinem Herzen einen Stoß,
und sprintete los.

Da hörte ich sie rufen, hinter mir,
ich sprang in den Bus, und zu ging die Tür.
Ich war atemlos, noch ganz benommen.
Doch ich hatte es geschafft,
mit letzter Kraft,
war ich ihnen entkommen.

Den Tratschweibern aus der Nachbarschaft.

Sabine Müller
Dezember 2013

© Sabine Müller, Alle Rechte vorbehalten,besonders das Recht auf
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Informationen zum Gedicht: Morgengrauen

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29.12.2013
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