Wie aus dem Nichts

Ein Gedicht von Sabine Brauer
Auf einmal, wie aus dem Nichts
sind sie da, die Fragen, die Flüche, die Verdammnis.

Verschollene Erinnerungen, wo sind sie hin?
Im Meer der Vergessenheit versunken?
Ertrunken???

Sie taucht tief... Jahr um Jahr ...
Zwanzig Jahre zurück.

Damals, wo war sie, als die Töchter sie brauchten?
Was geschah?
Warum hatte sie es nicht bemerkt?
Sah sie nicht das Herzeleid?
War zu beschäftigt mit anderen Dingen?
Hatte die Augen vor der Wahrheit verschlossen?
Hatte nicht geglaubt die Ungeheuerlichkeit?
!!!Wollte nicht glauben!!!

Heute
Der Schmerz ist zu groß!

Nein, ihr versteht nicht!!!
Es darf nicht sein!!!

NICHT ER!!! ...

Stimmen gellen an ihr Ohr.

Scheißmutter!!!!

Warum hast du uns nicht geglaubt?

Du Aas von Mutter!!!
Wir waren doch noch Kinder!!!
Sieh uns an!

Warum nimmst du ihn immer noch in Schutz?
Ist er dir so viel mehr Wert als wir?
Auch heute noch???

Warum nimmst du uns nicht in den Arm?


Hassverzerrte Gesichter!

Sie auf der Anklagebank.

!!!!!Du bist schuldig !!!!!

In ihr, alles schwarz.
Grauen packt sie, lähmt sie.

Gedanken rasen, stecken fest.
Sie möchte fliehen, nur weg von hier...
Man lässt sie nicht.

Warum, warum, warum?
Immer dieselbe Frage.

Warum er?

Tiefste Reue und Verzweiflung

...Ach nein...,
meine geliebten Kinder,
ich glaube euch ja!
!!!Verzeiht!!!

...Und ihr Herz zerbricht...

Sabine Brauer

Informationen zum Gedicht: Wie aus dem Nichts

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18.10.2011
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