Mütterlein

Ein Gedicht von Sabine Brauer
Mütterlein, ach Mütterlein,
lass doch dein Gejammer sein.
Die Kinder müssen sich ja schämen.
Mutter, du hast kein Benehmen.

Lässt uns hier den Abwasch stehen
und willst zu deiner Freundin gehen?
Was denkst du dir denn nur dabei,
sind wir dir denn einerlei?


Hörst du denn nicht, liebste Mama?
Jetzt ist doch noch ein Baby da.
Da musst du dich doch nach uns richten,
schließlich hast du Omapflichten!

Ach, Mutter, du willst deine Ruh?
Was sagt man denn da noch dazu?
Auch möchtest du auf Reisen gehen?
Das können wir gar nicht verstehen!

Mütterlein, ach Mütterlein,
du möchtest nicht mehr fleißig sein
und aufstehen am frühen Morgen
um uns´re Kinder zu versorgen?

Du weißt, wir haben viele Schulden,
darum musst du uns erdulden.
Für Miete ist das Geld zu knapp.
Nun finde dich doch damit ab.

Du sagst, die Wohnung ist zu klein,
du wärst so gern wieder allein?
Ach Mutti, das ist wirklich fein.
Wir besuchen dich im Altenheim!
©Sabine Brauer

Informationen zum Gedicht: Mütterlein

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05.09.2012
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