Ausgesetzt

Ein Gedicht von Sabine Brauer
Ausgesetzt


Schau mich an, kannst du verstehen,
warum Menschen in den Urlaub gehen
und mich setzt man so einfach aus?
Glaube mir, es ist ein Graus!
Lange Zeit fast nichts zu fressen.
Kannst du wohl das Leid ermessen,
dass ich armer Wicht ertrug?
Irgendwann ist es genug.

Abgemagert, off´ne Wunden,
am ganzen Körper arg zerschunden
schlich kraftlos ich zu einem Haus.
Ein junger Mann kam grade raus.
Als er mich sah, war er schockiert,
hat entzetzt mich angestiert.
Sein Mitleid wurde riesengroß,
drum nahm er mich auf seinen Schoß.

Sprach: Du musst nicht mehr traurig sein.
Ich schenke dir ein neues Heim.
Hast wohl lange nichts gegessen,
hier hast du erst mal was zu fressen.
Noch sind deine Augen trübe,
doch mit Geduld und sehr viel Liebe,
päppel ich dich wieder auf.
Kätzelein, verlass dich drauf!

© Sabine Brauer

Informationen zum Gedicht: Ausgesetzt

1.750 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
22.08.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige