Nachtgedanken
Ein Gedicht von
Rudolf Schubert
Halt ein, mein Freund und schweige still.
Das Leben, fließt, so wie es will.
Mal breit, dann trübe, auch mal schnell.
Heut ists noch dunkel - morgen hell.
Du bist einsam, ohne Mut,
Dir gehts alleine nicht sehr gut.
Du suchst den Weg zurück ins Leben?
Wer kann dir wieder Frieden geben?
Für dich liegt Nebel überm Land,
Und du stehst stumm vor dieser Wand,
Grauweiss und undurchdringlich.
Sie wabert leise und verfing sich
In Blättern, Zweigen und im Gras.
Nun ist alles feucht und nass.
Kein Vöglein hört man singen,
Kein Laut von andren Dingen.
Am Besten drehst du dich nicht um.
Auch dort steht alles still und stumm.
Nebelfetzen - helle Schatten.
Sie bedeckten Wald und Matten.
Danach brach noch die Nacht herein
Mit ihren dunklen Schwingen.
Kein Licht von fern, kein Mondenschein,
Kein Leben hörst du klingen.
Die Welt, sie hält den Atem an.
Freut sich aufs „Morgen“, wenn sie kann.
Im „Jetzt“ - da hat sie ganz viel Zeit.
Für Frieden, Freundschaft, auch für Leid.
Denn dir blieb Kummer nicht erspart,
Doch wenn mit Hoffnung er sich paart,
Dann findest du des Lebens Fährten,
Und morgen kanns nur besser werden.
Der Nebel steigt, der Tag bricht an,
Dein Leben sucht sich seine Bahn.
Aus Schemen, Schatten werden Bilder,
Kummertrübe Träume milder.
Fort mit Nebel, Nachtgedanken,
Die sich um deine Seele ranken!
Im Auf und Ab von Tag und Nacht
Bist du zum Leben nun erwacht.
Die Welt, sie hält den Atem an,
Freut sich aufs „Heute“ - wie sie kann.
Dein Lebensbecher ist noch voll.
Gedanken nur von DUR bis MOLL.
Freu dich auf deinen neuen Tag,
Was er dir auch bringen mag.
Und begrüße ihn voll Freude,
Denn dein neuer Tag ist HEUTE