Reich der Träume
Ein Gedicht von
Roman Tieck
Gern flücht’ ich mich ins Reich der Träume.
Da öffnen sich unendliche Räume
für das Sprudeln der Phantasie,
und weil dort reale Zwänge nie
den freien Flug der Gedanken hemmen
und Regeln und Vorschriften mich beklemmen,
kann ich mich nach Belieben ausbreiten,
mir eine Welt nach Wunsch bereiten,
die ich mit allen Sinnen erfasse,
von der ich mich berauschen lasse.
Ich tauche in Wohlbehagen ein,
fühle weder Angst noch Pein.
Und wie durch ein Wunder wird wahr im Geist,
was das Leben mir verheißt.
Am schönsten aber ist das Gefühl,
endlich der zu sein, der ich will.