Nah
Ein Gedicht von
Roman Tieck
Ich bin dir nah, auch wenn ich fern von dir bin.
Überall zieht es mich innerlich zu dir hin.
Meine Gedanken lassen dich niemals los,
schlagen Brücken zu dir, treiben wie ein Floß
im Strudel, den du tief in mir drin erregt,
um den Tag und Nacht sich kreisend mein Fühlen bewegt.
Mir ist es stets, als ob du neben mir stündest
meine Worte auch aus der Ferne verstündest,
wenn ich im Geiste sie auf den Weg zu dir schicke,
während ich auf dein inneres Abbild blicke,
das ich als kostbares Amulett bewahre,
Garant meines Glücks, wohin ich auch fahre.
Verbunden durch ein unsichtbares Band
bin ich stets mit dir und das Unterpfand
dieser Verbindung über die größten Weiten
ist unsere Liebe für jetzt und alle Zeiten.