Liebesglück
Ein Gedicht von
Roman Tieck
Wenn der Morgen erwacht,
die Sterne am Himmel verbleichen
und nächtliche Traumbilder weichen,
berührt mich dein Atem ganz sacht.
Wenn Vogelgezwitscher kündet
von des Tages kommender Pracht,
und die Sonne aufgeht mit Macht,
dein Blick in mir Zartheit entzündet.
Noch wage ich kaum zu hoffen,
dass dein Sein sich mit meinem verbindet,
auf dich all mein Glück sich gründet;
ja dann stünde der Himmel mir offen!
Nichts könnte mich dann mehr bedrücken,
ich verginge in reinstem Entzücken!
Und es würde sich all mein Begehren
in der Glut Deiner Liebe verzehren.