Ballade vom Weihnachtsbaum

Ein Gedicht von Roman Tieck
Es war einmal ein Weihnachtsbaum,
der mitten in der Wohnung stand.
Den fand der Kater Ferdinand
ganz ungewöhnlich int’ressant,

betrachtete ihn wie gebannt,
hat seine Muskeln angespannt
und ihn außer Rand und Band
dann in seinem Unverstand
kühn und durchaus elegant
mit einem Hechtsprung umgerannt.

Das Resultat liegt auf der Hand.
Der schmucke Baum geriet in Brand
und ist prasselnd abgebrannt.

Das Häufchen Asche, das entstand,
kurzerhand im Müll verschwand.
Und wo sich ehedem befand
ein wunderschöner Tannenbaum,
da ist jetzt nurmehr leerer Raum.

Der Kater aber sprang vor Schreck
auf den Tisch mit dem Gebäck
und riss dabei das Tischtuch weg.

So verstreut’ das dumme Kätzchen
auf dem Boden noch die Plätzchen,
und auch das wertvolle Geschirr
zerbarst zu Scherben mit Geklirr.

Das Durcheinander war total.
Doch Ferdinand schien das egal.
Er suchte hastig in dem Dreck
sich zum Verstecken einen Fleck
und flüchtete zu diesem Zweck
hinter’n Schrank ins Zimmereck.

Informationen zum Gedicht: Ballade vom Weihnachtsbaum

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18.01.2025
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