Wir haben viel
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Wir haben viel, sind unzufrieden.
Denn was wir haben, sekundär.
Das Leben kann uns alles bieten.
Das reicht uns nicht, wir wollen mehr.
Es geht um höher, schneller, weiter,
um eine Höchstgeschwindigkeit.
Die Sprossen der Karriereleiter,
die hinterlassen Futterneid.
Wir möchten das, was wir nicht haben.
Erst dann sind wir beschwerdefrei.
Ein Kriegsbeil wird oft ausgegraben.
Wir legen selbst ein faules Ei.
Mit uns ist nicht gut Kirschen essen.
Wir sind verärgert und geknickt.
Wir lieben, und das wird uns stressen,
nie das, was uns der Himmel schickt.