Wenn andre für mich denken
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Es läuft was schief, wenn andre für mich denken.
Ich mache das, was ich vermeiden will.
Von meinem Weg pflegt man mich abzulenken,
das passt mir nicht, jedoch ich bleibe still.
Nach fremden Pfeifen darf ich mich nicht richten,
das wird ein Chaos, das mir nicht behagt.
Ich sollte jeden Tag darauf verzichten,
weil das nur an den blanken Nerven nagt.
Ich möchte frei sein, doch man wird mich gängeln,
dann ist ein Drama sofort startbereit.
Erst werde ich die Lage sehr bemängeln,
und dann befällt mich eine Traurigkeit.
Ich will kein Spielball sein für fremde Pläne,
damit ein Kummer mich nicht übermannt.
Was ich umgehen will, setzt sich in Szene,
und was ich möchte, hat einen schweren Stand.
Roman Herberth