Uns sticht der Hafer
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man lügt uns an, und führt uns hinters Licht.
Wir tappen in die Falle mit Vergnügen.
Wir freuen uns, weil uns der Hafer sticht.
Und deshalb werden wir uns gerne fügen.
Wir sind naiv, weil wir ans Gute glauben.
Man haut uns nämlich heftig übers Ohr.
Wir lassen uns die Zuversicht nicht rauben.
Und jede Klugheit lässt man außen vor.
Es wird sich unser Handeln nicht bewähren.
Man nimmt uns aus wie eine Weihnachtsgans.
Man wird uns später federn, vorher teeren.
Wir hoffen ganz umsonst auf Toleranz.
Man kann mit uns ganz leicht ein Spielchen treiben.
Denn auf den Schwindel fallen wir meist rein.
Die Bosheit wird sich ihre Hände reiben.
Das wird uns leider keine Lehre sein.