Tritt fassen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Jetzt heißt es wieder, Tritt zu fassen,
damit die Seele in sich ruht.
Man sei vor allem ganz gelassen
und ziehe vor sich selbst den Hut.
Man tanke auf für neue Wege,
uns leite die Besonnenheit.
Kommt uns ein Umstand ins Gehege,
dann höchstens nur für kurze Zeit.
Vom früher trennen uns bald Welten,
das wird sofort und laut begrüßt.
Das Gestern hat nichts mehr zu melden,
ein Stoff, der uns den Tag versüßt.
Was lange schlief, wird sich entfalten,
man ist nicht mehr in sich verstrickt.
Und endlich bleibt nichts mehr beim Alten,
weil uns das Leben wieder glückt.
Man fängt erneut an, Mut zu schöpfen,
denn man ist überhaupt nicht schlapp.
Man hält nicht viel von alten Zöpfen
und schneidet sie ganz einfach ab.
Roman Herberth