Sich glücklich schätzen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Ein Umstand kann sich glücklich schätzen,
wenn ein gewagter Coup gelingt.
Erfreut wird man den Schnabel wetzen,
ein stimmungsvolles Lied erklingt.
Wenn wir den Lorbeer heimwärts führen,
dann sind wir außer Rand und Band.
Und es gedeihen Starallüren,
die fußen nicht auf Wüstensand.
Und riesengroß wird unsre Freude.
Man feiert bis zum Morgengrau'n.
Und man genießt das schöne Heute,
das laute auf die Pauke hau'n.
Der Folgetag hat andre Karten.
Ernüchtert ist der Freudentanz.
Das war nicht anders zu erwarten.
Man akzeptiert es voll und ganz.
Nur selten schöpft man aus dem Vollen.
Doch wenn, dann leert man diesen Krug.
Kurz später ist Tribut zu zollen.
Doch unser Glück war auch am Zug.