Sich dem Leben stellen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Ich möchte mich dem Leben stellen,
dem Tränenleid, dem Glücklich sein.
Ich möchte keine Zeche prellen,
trotz Regen, Wind und Sonnenschein.
Ich möchte ernsthaft in mich gehen.
Und will nicht flunkern, was man ahnt.
Ich möchte zu mir selber stehen.
Und manchmal wird es nicht geplant.
Ich möchte keine Fragen scheuen.
Ich bin mein Knecht und auch mein Boss.
Ich möchte mich sogar erfreuen,
denn jeder Schlüssel passt ins Schloss.
Ich möchte auch am Unkraut zupfen,
das wandert dann auf den Kompost.
Ich möchte ein paar Hühnchen rupfen,
die dienen mir als Krankenkost.
Ich möchte neues ausprobieren.
Ich werde taub, und bleibe stumm.
Ich möchte nicht den Kopf verlieren,
doch das verlangt mein Publikum.