Sein letztes Hemd verspielt
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man hat sein letztes Hemd verspielt.
Das Glück fiel heftig auf die Nase.
Ein Treffer wurde nicht erzielt.
Man steht auf der Verliererstraße.
Nun ist man regelrecht geschockt.
Das schlägt auf den nervösen Magen.
Man hat sich fürchterlich verzockt.
Die Fassung kann es kaum ertragen.
Wie konnte das denn nur gescheh'n?
Das Glück schien doch auf unsrer Seite.
Dann konnte man es nicht mehr seh'n.
Und man erlebte eine Pleite.
Nun setzt uns die Enttäuschung matt.
Vor allem nagt dann die Erkenntnis.
Das war bestimmt kein Ruhmesblatt.
Und dennoch hofft man auf Verständnis.
Verspielt hat man sein letztes Hemd.
Und 'schuld sein' kann hier nur der Teufel.
Denn andre Gründe sind uns fremd.
Und daran hegt man keinen Zweifel.