Sein Leben umgestalten
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man kann sein Leben umgestalten,
und völlig neue Wege geh'n.
Dann bleibt, so weiß man, nichts beim Alten.
Mit andren Augen wird man seh'n.
Man pflegt sich selber abzustempeln.
Und hinterher stellt man sich bloß.
Sein Leben gründlich umzukrempeln,
das fällt wohl keinem in den Schoß.
Man weist sich immer in die Schranken.
'Und es sei gut so, wie es sei!'
Man rettet sich zu dem Gedanken:
'Ich bin nicht gerne vogelfrei.'
Man möchte oft sein Leben ändern.
Die Praxis gibt uns einen Tritt.
Und unsre Heiden-Angst zu kentern,
die wagt nicht mal den ersten Schritt.
Im Gestern will man nicht verharren,
weil das an unsren Nerven sägt.
Man hält sich leider selbst zum Narren,
weil man sich weiterhin erträgt.