Pfingstmontag
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Ein Feiertag, der viel verheißt,
denn man versteht, was andre sprechen.
Es geht uns auch nicht auf den Geist.
Woran man glaubt, wird sich nicht rächen.
Die Sinne sind nun auf Empfang.
Man spricht mit Gesten und Gebärden.
Und jeder spürt in sich den Drang,
zu hören und gehört zu werden.
Small Talk ist nicht mehr angebracht.
Man hat erstaunlich viel zu sagen.
Wer redet, steht nicht in Verdacht.
'Er denkt an sich, und seinen Magen.'
Kein Streitgespräch steigt in den Ring.
Das möchte man sich heute sparen.
Und keiner denkt: 'Ich bin der King.'
Denn jeder will den Anstand wahren.
Am Folgetag, der alte Mist.
Das ist kein himmlisches Vergnügen.
Man greift zu einer Hinterlist,
und wird sich in die Tasche lügen.