Nichts aus dem Gedächtnis streichen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Ich möchte nichts aus dem Gedächtnis streichen.
Und unbekümmert meiner Wege geh'n.
Und immer wieder neues Land erreichen.
Und stets neutral mit andren Augen seh'n.
Ich möchte alle 'Fehler' wiederholen.
Kein Urteil fällen: 'Wwas war gut, was nicht.'
Ich möchte mir nicht meinen A... versohlen.
Auch wenn man klagt, das wäre meine Pflicht.
Ich will trotz meiner Schwächen zu mir halten.
Denn die Gefühle waren immer echt.
Ich möchte überhaupt nichts umgestalten,
im Hinblick auf das weibliche Geschlecht.
Ich weiß, es war nicht alles erster Sahne.
Doch ich erhaschte häufig einen Blick.
Ich schwenkte um, und folgte dieser Fahne.
Und war gefangen von dem Zaubertrick.
Ich liebe, liebte und ich werde lieben.
Es kann schon sein, ich mache mir was vor.
Es haben mich zwar viele abgeschrieben,
in meinem Alter zählt nur der Humor.