Nicht weit vom Stamm
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Ein Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Nun nimmt er Platz auf Streuobstwiesen.
Er hält sich für ein Unschuldslamm,
und liegt dem Apfelbaum zu Füßen.
Vom Warten hatte er genug.
Er hing am Ast auf heißen Kohlen.
Ein Windstoß, dann sein Jungfernflug.
Er möchte es gern wiederholen.
Nach oben fallen, furchtbar schwer.
Die Schwerkraft kaum zu überwinden.
Er ist enttäuscht und leidet sehr.
Denn nirgends kann er Hoffnung finden.
Ein Junge streift durchs hohe Gras.
Das kam dem Apfel sehr gelegen.
(Er hob ihn auf, sein Arm gab Gas,
so konnte er ihn fortbewegen.)