Nicht mehr grün
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Der Wald wird alles umgestalten.
Er ist sich selber nicht mehr grün.
Die Farben können sich entfalten.
Und bunt zu sein, sein neuer Spleen.
Der Ahorn rötet seine Blätter.
Mit jedem Punker hält er Schritt.
Es kümmert ihn kein Donnerwetter,
Die neue Mode macht er mit.
Die jungen und die alten Bäume,
die pinseln gern ein Aquarell.
Verbreitet sieht man Künstlerträume.
Die Farben strahlen frisch und hell.
Sie werden bald Adios sagen.
Ein frischer Wind plant einen Raub.
Dann wird ihr letztes Stündchen schlagen.
Und bald sind sie verwelktes Laub.
Doch ein paar mutige 'Gesellen',
die hängen selbstbewusst am Ast.
Dem Herbst, dem müssen sie sich stellen.
Auch wenn es ihnen gar nicht passt.