Nach meiner Schnur
Ein Gedicht von
Roman Herberth
In meinem Handeln bin ich frei
und selbstbestimmt mein Stundenplan.
Es kümmert mich kein Alltagsbrei
und keiner fühlt mir auf den Zahn.
Was viel verspricht und doch nichts hält,
und was mich nervt, das kann mich mal.
Ich meide das, was mir missfällt.
Es zählt allein nur meine Wahl.
Ich richte mich nach meiner Schnur.
Den Maßstab, den bestimme ich,
tagein, tagaus, rund um die Uhr,
und das ist unabänderlich.
Ein Marschbefehl wird überhört.
Er passt nicht mehr in meine Zeit,
weil er mein Dolce Vita stört,
das ginge nämlich echt zu weit.
Von nun an bin ich nicht mehr Knecht,
weil mich ein Lebensabschnitt prägt.
Dem Früher, dem ergeht es schlecht,
an seinem Ast wird schon gesägt.
Roman Herberth