Misslungener Herbstanfang
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Es raschelt nicht auf Seitenwegen.
Die Blätter kleben grün am Ast.
Der Herbstanfang murrt: Meinetwegen!
Obwohl es ihm bestimmt nicht passt.
Er muss sich weiterhin gedulden.
Es sommert noch in der Natur.
Kein Nebel schwadet durch die Mulden.
Und täglich herrscht die Sonne pur.
Kein Wind lässt bunte Drachen steigen.
Die Kinder spielen lieber Ball.
Der Bodenfrost hüllt sich in Schweigen.
Und Blumen blühen überall.
Das Sommerliche stirbt in Raten.
Es kämpft um jedes grüne Blatt.
Es möchte nicht im Nebel baden,
im Herzen einer Innenstadt.
Die Tische wandern in das Freie.
Im Sonnenschein trinkt man Kaffee.
Im Park hört man noch Babyschreie.
Und Enten quaken laut am See.