Man wird umgarnt
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man wird umgarnt von dreisten Lügen.
Sie setzen sich geschickt ins Licht.
Und sie bereiten uns Vergnügen.
Es strahlt dann unser Bleichgesicht.
Die Unwahrheit kann man nicht ahnen.
Man trottet auf der Lügenspur.
Und lässt sich gern von ihr verplanen,
als wäre sie die Wahrheit pur.
Sie lockt uns auf die falsche Fährte.
Ein blinder Eifer wird geweckt.
Ins Schweigen hüllt sich die Beschwerde,
die Unvernunft hat Blut geleckt.
Nun sind wir, ohne es zu wissen,
im Spinnennetz aus Lug und Trug.
Und dann wird auf Granit gebissen,
dem Tiefschlag folgt kein Höhenflug.
Letztendlich wird man unterliegen.
Und nirgends ist ein Land zu seh'n.
Im Meer der Lügen und Intrigen
wird jede Wahrheit untergeh'n.