Man sucht sein Glück
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man sucht sein Glück auf hoher See,
in einem kleinen Fischerhafen,
bei Wein und Weib, bei Hopfentee,
und vor Gericht bei Paragraphen.
Man sucht sein Glück am Palmenstrand,
auch bei Schneewittchen und den Zwergen,
in einer steilen Kletterwand,
am Gipfelkreuz auf hohen Bergen.
Man sucht sein Glück am Tugendpfad,
im ungestümen Lotterleben,
in Saunen und im Wellnessbad,
am Weinstock mit den süßen Reben.
Man sucht sein Glück von früh bis spät,
am Jahrmarkt und in aller Stille,
am Morgen, wenn der Gockel kräht,
im tiefen Wald, in der Idylle.
Man sucht ein Glück, das zu uns hält,
in guten wie in schlechten Zeiten,
das uns nicht auf den Wecker fällt,
und uns verschont vor Schwierigkeiten.