Man bleibt ein armer Schlucker
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Das Leben läuft nur selten rund.
Denn häufig kommt etwas dazwischen.
Es fehlt zumeist ein guter Grund,
um eine Torte aufzutischen.
Man kämpft mit seinem Seelenheil.
Und hisst vor Angst die weiße Fahne.
Man strauchelt, und der Weg ist steil.
Umsonst hofft man auf süße Sahne.
Oft sind wir auf uns selbst gestellt.
Ein Unglück liegt schon auf der Lauer.
Und die geliebte, heile Welt,
ist leider nur von kurzer Dauer.
Man steht im Schatten, will ins Licht.
Die Hürde lässt sich nicht bezwingen.
Das Glück, das uns ins Auge sticht,
wird höchstenfalls im Traum gelingen.
Das Leben hat uns in der Hand.
Es lockt mit Honig und mit Zucker.
Man bleibt, und das ist stadtbekannt,
sein Leben lang, ein armer Schlucker.