Mal so und mal so
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Mal ist man Ochse vor dem Berg.
Und mal ein Ochse vor dem Pflug.
Mal geht man frohgemut ans Werk.
Und manchmal ist man gar nicht klug.
Mal ist man clever und gewieft.
Und man weiß alles haargenau.
Kurz später wird uns dann verbrieft,
sie sind zwar vieles, doch nicht schlau.
Mal liegt man richtig, mal verkehrt.
Mal sind wir dümmer als erlaubt.
Mal lacht die Dummheit unversehrt,
Mal ist man anders, als man glaubt.
Mal macht sogar der Unsinn Sinn.
Mal hat man Glück und machmal keins.
Mal wartet schon der Neubeginn,
und dann das Ende des Lateins.
Mal klingt man hohl, fast wie dement.
Dann wieder ist man ein Genie.
Mal ist man, wie uns keiner kennt,
das stößt nicht nur auf Sympathie.