Links liegen lassen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man hat sein Glück links liegen lassen,
die falsche Fährte hat gelockt.
Das ist im Grunde nicht zu fassen,
jedoch man hat es selbst verbockt.
Ein schlechtes Urteil wird man fällen,
man ist nicht clever, nicht gewieft.
Ins Abseits pflegt man sich zu stellen,
in das man sich hineinvertieft.
Den Kantersieg will man erringen.
Doch dieser Traum nur Schall und Rauch.
Es wird uns nämlich nicht gelingen,
man steht gehörig auf dem Schlauch.
Man lässt uns gern in gutem Glauben,
wenn man uns schamlos hintergeht,
das wird uns bald den Tiefschlaf rauben,
weil sich der Wind auf einmmal dreht.
Man kann sein Glück oft gar nicht fassen
und hält es meist für irreal,
dann wird man es links liegen lassen,
und das zum wiederholten Mal.
Roman Herberth