In langen Nächten
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Du findest keinen Trost in langen Nächten,
und schlaflos liegst du wach, so gegen drei.
Es fehlt dir dann der Tiefschlaf des Gerechten,
im Schneckentempo geht die Zeit vorbei.
Gedanken kommen und sie werden wühlen,
und machtlos stehst du ihnen vis-à-vis.
Und hinterher wirst du dich elend fühlen.
Du bist geschlaucht, das zwingt dich in die Knie.
Die Hirngespinste werden dich begleiten,
sie ziehen dich gewaltig in den Bann.
Und deine Lage ist nicht zu beneiden,
denn nichts auf Erden kommt dagegen an.
Dem Nachtgespenst sollst du ein Schnippchen schlagen,
dann kann es nicht mehr wirken wie es will.
Es wäre klüger, es schnell abzuhaken.
dann wird es auch in dir erfreulich still.
Beginne deinen Tag in langen Nächten,
und richte dich allein nach deiner Schnur.
Bewahre dich vor allen dunklen Mächten,
denn dann verliert sich bald auch deren Spur.
Roman Herberth