In die warme Zone
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Die Vögel ziehen in die warme Zone.
Den Bäumen fehlen Blätter in der Krone.
Und graue Nebel wallen durch das Tal
wie Schlossgespenster nachts im Rittersaal.
Nun heißt es Abschiednehmen von den Wäldern,
von Blumen, Hecken, Sträuchern, Feldern,
von jedem Blatt, von jedem grünen Kraut,
das uns am Wegrand in die Augen schaut.
Der Tag ist kurz. Und lange währt das Dunkel.
Nur hoch am Himmel, fern, ein Sterngefunkel.
Der kühle Tau legt sich zum Sommerstaub
und auf das welke, buntgefärbte Laub.